Natürlich essen — Gesund abnehmen ohne Jo-Jo-Effekt

Der Säure-Basen-Haushalt

No caption


Der Sommer ist endlich da und mit ihm die Lust auf erfrischende und leicht verdauliche Gerichte. Darum ist jetzt auch die ideale Zeit, um auf eine basenüberschüssige Ernährung umzusteigen. Denn an warmen Tagen essen wir instinktiv das, was unseren Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht hält: Knackige Salate und frisches Gemüse, reife Früchte und leckere Smoothies.

Die Begriffe «Säuren» und «Basen» hast Du wohl schon irgendwann einmal gehört. Doch was verbirgt sich genau dahinter und welche Rolle spielt der Säure-Basen-Haushalt für unsere Gesundheit? Der Säure-Basen-Haushalt reguliert, wie der Name schon sagt, das Verhältnis von Säuren und Basen in unserem Körper. Das optimale Verhältnis beträgt 2:8, d.h. für 2 Säuren werden stets 8 Basen benötigt. Das Säure-Basen-Verhältnis wird durch den pH-Wert bestimmt. Je niedriger der pH-Wert, umso stärker ist die Säure. Je höher der pH-Wert, umso stärker ist die Base. Die Skala reicht von 0 bis 14, der neutrale Wert liegt bei 7.

Jedes Organ und jede Körperflüssigkeit benötigt ganz spezifische pH-Bedingungen, um seine Aufgaben im Organismus optimal erfüllen zu können. So braucht der Magen beispielsweise ein sehr saures Milieu von 1,2-3. Unser Blut hingegen ist auf einen konstanten, leicht basischen pH-Wert von 7,4 angewiesen.

Gerät das Verhältnis zwischen Säuren und Basen im Körper aus dem Gleichgewicht, ändert sich der pH-Wert. Der Organismus ergreift jetzt Massnahmen, mit dem Ziel, möglichst schnell wieder das gesunde Säure-Basen-Verhältnis herzustellen. Geringfügige Schwankungen können so problemlos behoben werden. Auch grössere Schwankungen kann der Körper eine Zeitlang auf diese Weise ausgleichen. Verschiebt sich jedoch das Verhältnis immer wieder extrem und dauerhaft in die saure Richtung, stossen die Regulationsmechanismen des Körpers an ihre Grenzen. Es kommt zur Übersäuerung und der Mensch wird krank. Optische Unschönheiten – Stichwort Orangenhaut – aber auch Haarausfall, brüchige Nägel, Anfälligkeit für Entzündungen und Allergien usw. sind meist die ersten Anzeichen einer Übersäuerung. Schreitet die Übersäuerung fort, können sich schwerwiegende Krankheiten wie Rheuma, Gicht, Arthrose, Pilzerkrankungen oder Osteoporose (!) entwickeln. Es gibt fast kein Beschwerdebild, das nicht von einem gestörten Säure-Basen-Haushalt verstärkt oder sogar ausgelöst würde.

Leider führt die moderne Ernährungs- und Lebensweise automatisch zu einer dauerhaften ungünstigen Verschiebung des Säure-Basen-Geichgewichtes in die saure Richtung. Tagtäglich treffen mehr Säuren im Körper ein als Basen. Es treffen auch mehr Säuren ein, als wieder ausgeschieden werden können.

Zu den Regulierungsmassnahmen des Körpers gehört unter anderem die Neutralisierung von Säuren mit Hilfe von basischen Mineralstoffen, wie zum Beispiel Calcium, Magnesium und Silicium. Treffen nicht genügend basische Mineralstoffe mit der Nahrung im Körper ein, borgt er sich diese aus seinen eigenen Mineralstoffdepots, zum Beispiel den Knochen, aber auch aus dem Haarboden oder dem Bindegewebe. Das ist auch die Erklärung, weshalb eine säurelastige Ernährungsweise zu schwachen Knochen führt (s. Frage aus dem letzten Newsletter).

Welche Nahrungsmittel sind denn jetzt sauer resp. basisch? 

Ob ein Lebensmittel als «sauer» oder «basisch» gilt, hängt nicht − wie man auf den ersten Blick vermuten könnte −, von seinem Geschmack ab. Die Zitrone beispielsweise schmeckt sehr sauer, gehört aber zu den basischen Lebensmitteln. Vielmehr geht es bei der Einteilung in saure oder basische Lebensmittel um deren Wirkung auf den Körper: Fallen bei der Verstoffwechslung eines Lebensmittels schlechte Säuren an (z.B. Phosphorsäure aus Cola und anderen Softdrinks), spricht man von säurebildenden Lebensmitteln, kurz Säurebildner. Dabei sind nicht alle Säurebildner per se schlecht. Daher unterscheidet man die «guten» von den «schlechten» Säurebildnern.

Zu den schlechten Säurebildnern gehören vor allem industriell verarbeitete Nahrungsmittel, wie:

  • Back- und Teigwaren aus Weissmehl
  • gehärtete und raffinierte Fette und Öle
  • Zucker sowie gezuckerte Getränke/Snacks
  • Fleisch- und Wurstwaren
  • Fisch und Meeresfrüchte
  • Milchprodukte
  • Fertiggerichte aller Art
  • Kaffee, Alkohol
  • Salz
  • kohlensäurehaltige Getränke 

Wie gesagt, sauer ist nicht unbedingt schlecht und ungesund. Nüsse (ungekeimt) sind bspw. säurebildend. Gleichzeitig sind sie jedoch sehr gesund, da sie wertvolle Fette, Kohlenhydrate und Eiweisse liefern und darüber hinaus reich an Mineralstoffen sind.

Gute Säurebildner sind zum Beispiel:

  • Vollkorngetreide
  • Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen
  • Nüsse (nur Mandeln sind basisch)
  • Sojaprodukte
  • grüner Tee

Basische Lebensmittel verfügen über einen besonders hohen Anteil an basischen Mineralstoffen und bei ihrer Verstoffwechslung fallen keine oder nur geringfügige Mengen an Säuren an. 

Zu den basenbildenden Lebensmitteln zählen:

  • fast alle Gemüsesorten
  • reife Früchte
  • Pilze
  • Blattsalate aller Art
  • Kartoffeln, Marroni
  • gekeimte Nüsse
  • Mandeln
  • Sprossen
  • Gewürze und Kräuter
  • Algen

Bei der basenüberschüssigen Ernährung sollten alle schlechten Säurebildner nur ab und zu auf den Tisch kommen. Gute Säurebildner gehören zu einer gesunden Ernährungsweise unbedingt dazu, sollten aber nicht in zu grossen Mengen verzehrt werden. Basenbildende Lebensmittel sollten − wie Du dir denken kannst − so oft und so viel wie möglich auf dem Speiseplan stehen.

Wenn Du jetzt auf den Geschmack gekommen bist und Du dich basischer ernähren möchtest, aber nicht genau weisst, wie − dann empfehle ich dir meinen Online-Kurs «Isst Du schon basisch oder bist Du noch sauer? Basenfasten leicht gemacht.». 😊 

Passend zum Thema serviere ich dir heute einen basischen Brokkoli-Salat. Dafür brauchst Du:      

         

  • Brokkoli, in Röschen
  • Frische Erbsen
  • Melone, in Kugeln (zum Beispiel Charentais)
  • Pinienkerne 
  • Frische Pfefferminze, klein geschnitten

Den Brokkoli kurz dämpfen (er darf ruhig noch etwas Biss haben). Mit kaltem Wasser abschrecken. Brokkoli zu den Erbsen geben. Für das Dressing: 3 EL Zitronensaft, 4 EL Olivenöl, 2 EL Sesammus (Tahine) mit Salz, Pfeffer verrühren und unter den Salat mischen. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl kurz rösten. Mit den Melonenkugeln und der Minze auf dem Salat verteilen. En Guete!

Ich hoffe, Du hattest Freude beim Lesen und wünsche dir einen schönen Sommer. 

Fragen, Anregungen und Feedbacks sind wie immer gerne willkommen.👇🏻