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Hanf − das Superfood

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VON DER KIFFERPFLANZE ZUM SUPERFOOD

Bis heute ist Hanf als Droge verteufelt, ob als Cannabis, Haschich oder Marihuana. Zwischen Verbot und Legalisierungsdebatte ging dabei leider die einstige Bedeutung der Hanfpflanze als Heilmittel, Rohstofflieferant und Nahrungsmittel nach und nach verloren.

Die Geschichte des Hanfs im Schnelldurchlauf

Jahrtausendelang wurde Hanf als wertvolle Heilpflanze und als Rohstoff genutzt, zum Beispiel zur Herstellung erster Schnüre und Seile in der Jungsteinzeit bis hin zur Erzeugung von Stoffen für die Bekleidung im Mittelalter. Ab etwa 1200 wurden aus Hanffasern Segel und Taue für die Seefahrt hergestellt. Auch zur Produktion von Büchern wurde die Hanfpflanze genutzt. Wusstest Du, dass die amerikanische Unabhängigkeitserklärung auf Hanfpapier gedruckt ist? 

Erst gegen Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Hanfanbau im Rahmen einer international angelegten Kampagne weltweit verboten, ohne dass man einen Unterschied machte zwischen THC-armen Nutzhanf und THC-reichem Marihuana. Hanf ist eine zweigeschlechtliche Pflanze. Die psychoaktiven Substanzen, die sogenannten Cannabinoide − allen voran das Tetrahydrocannabinol, kurz THC −, werden vor allem von den weiblichen Pflanzen produziert.

Dass Hanf heilen kann, wusste man schon im alten China. Zur Heilwirkung von Cannabis schreibe ich demnächst einen separaten Artikel. Heute möchte ich mich auf Hanf als gesundes Lebensmittel konzentrieren.

Seit einigen Jahren erfährt Hanf als Superfood einen regelrechten Boom: Hanfsamen, Hanfmehl, Hanföl, Hanftee, Hanfschokolade, Hanfmüesli, Hanfproteinpulver und und und. Es gibt fast nichts, das unsere findige Lebensmittelindustrie nicht mit Hanf anreichern kann.

5 Gründe, warum Du Hanf in deinen Speiseplan aufnehmen solltest

  1. Hanf ist eine einheimische Pflanze. Für seinen Anbau müssen nicht Tausende von Hektaren Tropenwald gerodet werden. Auch braucht er keine langen Transportwege. Die Pflanze wächst schnell und filtert sehr viel CO2 aus der Atmosphäre und hilft so dem Klimawandel nachhaltig entgegenzuwirken.
     
  2. Hanfsamen enthalten alle wichtigen Aminosäuren. Aminosäuren sind die Bausteine aus denen die Proteine, also die Eiweisse, aufgebaut sind. Sie enthalten leicht verdauliche Eiweisse und sind daher ein hervorragender Proteinlieferant. Hanfproteinpulver beispielsweise besteht aus vermahlenen und entölten Hanfsamen und kommt auf einen Eiweissgehalt von satten 50%. Das Proteinpulver eignet sich zum Beispiel als extra Eiweisskick im Müesli, im grünen Smoothie oder als Eiweissshake beim Sport.
     
  3. Hanfsamen sind reich an gesunden Fettsäuren. Dabei liegen die Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren in einem optimalen Mengenverhältnis vor. Schon 15-20 g Hanföl am Tag reichen aus, um unseren Tagesbedarf an den wichtigsten Fettsäuren zu decken. Also warum nicht öfter mal das Olivenöl durch Hanföl ersetzen, zum Beispiel in Salatdressings. Ich gebe jeweils einen Schuss Hanföl am Schluss über meinen Salat. Achtung: Hanföl eignet sich nur für die KALTE Küche und sollte nicht zum Kochen verwendet werden.
     
  4. Hanfsamen sind glutenfrei. Allergiker, Vegetarier und Veganer haben Hanfmehl deshalb schon längst als Alternative zum ewig langweiligen Weizenmehl entdeckt. Aus Hanfmehl kann man übrigens nicht nur die allseits bekannten Hanf- oder Haschkekse backen 😉
     
  5. Hanfsamen punkten auch mit einer ausgewogenen Kombination von wichtigen Mineralstoffen, darunter Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Ebenfalls in nennenswerten Mengen enthalten sind die Vitamine A, B, C und E.
     
  6. Und ja, es gibt noch einen 6. Grund: Hanfsamen wirken entspannend, krampflösend und beruhigend. Wie wäre es mit einem schmackhaften Tee aus Hanfblättern, Lavendel und Melisse? Diese Mischung hilft mir persönlich gut beim Einschlafen.

Wo erhält man Hanfprodukte?
Mittlerweile gibt es einige Hanfprodukte, wie Hanfsamen oder Hanfprotein, schon im Supermarkt zu kaufen. Hier würde ich allerdings immer auf die Bezugsquelle achten. Auch in den allermeisten Bioläden wird man fündig. In Liestal haben wir das Glück, gleich zwei Hanfläden vor der Tür zu haben, so dass ich meine Produkte − Hanföl, Hanfeiweiss und Hanfschoggi − meist in einem von diesen Fachgeschäften kaufe, gratis Beratung inklusive. Der verarbeitete Hanf stammt in beiden Läden übrigens aus der Schweiz. Keine Angst, eine berauschende Wirkung brauchst Du bei diesen Produkten nicht zu befürchten. 😉

Links im Bild: geschälte Hanfsamen. Rechts: Hanfproteinpulver.

Welche Erfahrungen hast Du bis jetzt mit Hanfprodukten gemacht? Ich freue mich auf deine Antwort.