Kokosöl − gut oder schlecht?
Falls Du meine Artikel schon länger regelmässig liest, weisst Du es: Ich schwöre fast ausschliesslich auf Kokosöl zum Kochen, Braten, Backen, Dünsten usw. Neuerdings gebe ich es sogar ins Salatdressing.
Während die einen Kokosöl in den Himmel loben, wird es von anderen richtiggehend verteufelt. Vor einigen Wochen hat eine deutsche Harvard-Professorin mit ihrer Aussage «Kokosöl sei das reinste Gift» für Schlagzeilen gesorgt. Was stimmt denn nun? Ist Kokosöl gut oder schlecht für die Gesundheit? Oder weder noch?
Gut oder schlecht?
Ich bin zwar keine Wissenschaftlerin und ich habe auch keinen Doktortitel, aber ich frage mich, wie ein Lebensmittel − die Kokosnuss −, das für Millionen von Menschen als Grundnahrungsmittel dient, plötzlich so schlecht für unsere Gesundheit sein kann. Schon lange wird beobachtet, dass bei den Völkern der Pazifikinseln und Asien, deren Ernährungsweise viel Kokosnuss enthält, überraschend selten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und andere degenerative Erkrankungen auftreten − solange sie ihre traditionelle Lebens- und Ernährungsweise beibehalten. Fangen sie an, unsere westliche Ernährung zu übernehmen oder wandern sie in Industrienationen aus, verschlechtert sich auch ihr Gesundheitszustand und zwar oftmals schon in der 1. Generation. Natürlich ist ihre gute Gesundheit nicht nur auf die Kokosnuss zurückzuführen, sondern auf viele verschiedene Faktoren. Dazu gehört sicherlich ihre allgemein gesunde Ernährungsweise, bestehend aus tropischen Früchten, Wurzelgemüse, frischem Fisch aus dem Meer, wenig Fleisch, Mehl, Zucker oder Fertiggerichten.
Wie kommt es nun zu einer derartigen Panikmache gegen Kokosöl?
Kokosöl besteht zu 90% aus gesättigten Fettsäuren. In vielen Köpfen besteht immer noch eine Paranoia gegenüber gesättigten Fettsäuren und viele meiden sie wie die Pest. Zu Unrecht! Denn gesättigtes Fett ist nicht gleich gesättigtes Fett. Es gibt dutzende Arten von Fettsäuren. Und jede dieser Fettsäuren, ob gesättigt oder nicht, wirkt anders auf den Körper. Deshalb kann eine gesättigte Fettsäure schädlich sein, eine andere hingegen sehr gesund. Dasselbe gilt auch für die ungesättigten Fettsäuren.
Viel Lärm um nichts? Nicht ganz!
Kokosöl besteht mehrheitlich aus mittelkettigen Fettsäuren, auch MCTs genannt, aus dem Englischen Middle Chain Triglycerides. Und es sind diese MCTs die eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit haben. Die mengenmässig wichtigste MCT im Kokosöl ist die Laurinsäure, sie macht etwa 50% aus. Ihr wird eine antimikrobielle, antibakterielle und antivirale Wirkung nachgesagt. Die Muttermilch enthält übrigens auch Laurinsäure. So schlecht kann sie dann ja nicht sein, denn sonst würde Mutter Natur sie wohl kaum Säuglingsnahrung hinzufügen. Eine andere MCT im Kokosöl ist die Caprinsäure. Sie weist wiederum pilzfeindliche Eigenschaften auf.
So wird Kokosöl nicht nur bei Virusinfektionen sondern auch bei wiederkehrenden Blasen- und Pilzinfektionen empfohlen. Dabei kann das Öl innerlich wie auch äusserlich angewendet werden. Ein Versuch ist es allemal wert, ich selbst habe sehr positive Erfahrungen damit gemacht.
Ein weiterer Vorteil von MCTs ist, dass sie leicht verdaulich sind. So werden sie fast umgehend von der Magensäure aufgespalten und an die Leber geschickt, wo sie sofort in Energie umgewandelt werden. MCTs produzieren also Energie, kein Fett.
Kokosöl ist übrigens auch eine prima Bodylotion, kostet erst noch weniger als überteuerte Speziallotionen und Plastik spart man auch noch.
Ob und in welchem Masse man Kokosöl in seine Ernährung integrieren möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil werde es weiterhin in der Küche und zur Körperpflege benutzen.
Für den ultimativen Kokoskick, empfehle ich dir folgendes Rezept auszuprobieren: Basische Raffaelo.
Dazu brauchst Du:
- 1/2 Tasse Kokosmehl
- 1/2 Tasse Kokosflocken oder Kokosraspel
- 1/2 Tasse getrocknete Datteln ohne Stein
- Etwas Kokos- oder Mandelmilch zum Binden
Alle Zutaten zusammen im Mixer zu einer homogenen Masse verarbeiten. Daraus mit den Händen kleine Bällchen formen. Wenn Du magst, kannst Du die Bällchen nochmal in Kokosraspeln wälzen. Wenn Du es süsser magst, nimm einfach etwas mehr Datteln.
Viel Spass beim Ausprobieren!
Fragen, Anregungen oder sonstiges Feedback sind wie immer jederzeit willkommen.