Süss, süsser, zuckersüss I
Im heutigen Blogartikel dreht sich alles rund ums Thema Zucker. Nicht dass ich Zucker als ein ganzheitliches, qualitativ hochstehendes Nahrungsmittel empfehlen würde − soweit kommt's noch! Doch werde ich immer wieder gefragt welche gesünderen Alternativen es denn zu Zucker gibt. Deshalb möchte ich einige von diesen so genannten alternativen Süssungsmitteln einmal etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Woraus besteht Zucker eigentlich genau?
Zucker − und damit ist der handelsübliche Haushaltszucker gemeint − ist ein Zweifachzucker aus den beiden Einfachzuckern Glucose und Fructose. Haushaltszucker besteht demnach zu je 50% aus Glucose und Fructose. Weitere gängige Bezeichnungen sind: Saccharose, Rübenzucker, raffinierter Zucker, brauner Zucker, Rohrzucker, Kristallzucker, Fruchtzucker, Würfelzucker oder Industriezucker.
Zucker besteht zu 100% aus verwertbaren Kohlenhydraten, das heisst dass er zu 100% verdaut und resorbiert wird − und bei Überschüssen teilweise als Fett eingelagert wird. Zucker enthält im Übrigen Null Ballaststoffe, Null Vitamine und nur je 2 mg Calcium und Magnesium − eine vernachlässigbare Menge wenn man bedenkt, dass ein Erwachsener ca. 1000 mg Calcium und 400 mg Magnesium pro Tag braucht.
Welche Alternativen gibt es zu Zucker und sind diese wirklich gesünder?
Wer auf Zucker verzichten möchte, findet eine grosse Auswahl an alternativen Süssungsmitteln, vom Vollrohrzucker über Dicksäfte und Honig bis hin zu Süssstoffen und sogenannten Zuckeraustauschstoffen. In der heutigen Ausgabe beschränke ich mich auf die 3 Erstgenannten. Die anderen behandele ich gerne in einem späteren Newsletter zu diesem Thema.
In vielen Bioläden findet man einige vollwertige Varianten des Zuckers, nämlich Vollrohrzucker (auch bekannt unter der Bezeichnung Ursüsse) und Vollzucker. Dabei wird Vollrohrzucker aus Zuckerrohr und Vollzucker aus Zuckerrüben hergestellt. Als «vollwertig» bezeichnet werden sie nur deshalb weil sie noch einen Teil der in der Ursprungspflanze enthaltenen Mineralstoffe enthalten und nicht ganz so stark verarbeitet wurden wie weisser Zucker. Doch handelt es sich auch hier um konzentrierte Süssungsmittel, die nur in gemässigten Mengen empfehlenswert sind.
Und wie sieht es aus mit Dicksäften wie Agavendicksaft oder Birnendicksaft? Bei deren Herstellung wird die jeweilige Frucht entsaftet. Der Saft wird eingedickt, bis das Wasser verdampft ist und nur noch der sirupartige Zucker übrig bleibt. Das Endprodukt hat einen Zuckergehalt von 80-90%. Die Ballaststoffe aus der ursprünglichen Frucht sind nicht mehr enthalten. Auch Sirupe wie Ahornsirup, Reissirup oder Dattelsirup haben einen hohen Zuckergehalt, wobei diese meist aus min. 50% Glucose bestehen und deshalb empfehlenswerter sind als Dicksäfte die einen hohen Anteil an Fructose enthalten. Fructose resp. Fruchtzucker wird zu einem grossen Teil in der Leber in Fett umgewandelt. Ein Zuviel an Fructose kann ausserdem eine Fructose-Intoleranz begünstigen.
Honig ist in der Vollwertszene das bevorzugte Süssungsmittel. Hochwertiger Honig ist kein isolierter Zucker, sondern ein unverändertes Naturprodukt das kleine Mengen an Mineralstoffen, Vitaminen und Enzymen liefert − so heisst es. Das ist wohl wahr, aber mit einem Zuckergehalt von etwa 80%, ist auch Honig in grösseren Mengen nicht empfehlenswert, da der Zucker aus dem Honig genauso die Zähne angreift wie Haushaltszucker.
Du siehst also, es kommt mal wieder − wie so oft − auf die Menge an. Dass es auch ganz ohne Zuckerzusatz geht, möchte ich euch mit dem heutigen Rezept zeigen: natürlich gesüsste Energiekugeln.
Dazu brauchst Du:
- 200 g Mandeln (oder eine Mischung aus verschiedenen Nüssen)
- 10-12 entsteinte Datteln
- Saft von einer 1/2 Orange oder etwas Wasser
- Kakaopulver oder Carobpulver
Die Mandeln über Nacht einweichen. Vor dem Weiterverarbeiten abspülen und abtropfen lassen. Im Mixer kleinhacken, Datteln und Saft dazu geben und kurz weiter mixen bis eine Art Teig entsteht. Er darf ruhig noch etwas Biss haben. Teig zu kleinen Kugeln formen und im Kakao wenden. Je mehr Datteln Du dazu mixt, umso süsser werden die Kugeln. Diese halten sich bis zu 8 Tage im Kühlschrank − wenn sie nicht vorher weggeputzt wurden 😉
Das Rezept funktioniert auch mit gemahlenen Mandeln oder Nüssen.
Ich wünsche dir viel Spass beim Ausprobieren!
Fragen, Anregungen oder Feedback sind jederzeit gerne willkommen.👇🏻