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Was sind Pseudogetreide?

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Als Pseudogetreide bezeichnet man Körner, die sowohl im Aussehen als auch im Geschmack Ähnlichkeiten mit den klassichen oder echten Getreidearten wie Weizen oder Roggen aufweisen, botanisch gesehen jedoch zu anderen Pflanzenfamilien gehören.

Zu den Pseudogetreiden zählen zum Beispiel Buchweizen, Quinoa, Amaranth und Hanf. Da sie kein Gluten enthalten, sind sie für Magen- und Darmempfindliche sowie für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) ein optimaler Getreideersatz. Doch auch für «Normalverdauer» sind sie eine wunderbare Bereicherung einer ausgewogenen und vielseitigen Ernährung.

Pseudogetreide weisen meist einen höheren Eiweissanteil auf und enthalten mehr Vitalstoffe als echte Getreidearten. Ausserdem liefern sie hochwertige Kohlenhydrate und Ballaststoffe. Quinoa beispielsweise verfügt über einen höheren Eisen- und Magnesiumgehalt als Weizen. Auch der Eiweissgehalt ist mit 15% deutlich höher. Und nicht nur das: Quinoa enthält alle neun essentiellen Aminosäuren. Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine. Man unterscheidet zwischen essentiellen und nicht essentiellen Aminosäuren. Die essentiellen Aminosäuren kann der Körper nicht selbst herstellen, das heisst sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Amaranth verfügt ebenfalls über ein perfektes Aminosäurenprofil und ist besonders reich an Kalzium, Magnesium und Zink.

Wie kann man nun Quinoa & Co in der Küche verwenden?
Wegen des fehlenden Glutens, eignen sie sich weniger zum Brotbacken, sondern sie werden gekocht, gepoppt, als Brei oder Milch verzehrt.

Quinoa wird wie Reis als Beilage gegessen. Es eignet sich auch für Salate und Aufläufe sowie für herzhafte und süsse Desserts. Sein hoher Eisengehalt verleiht ihm einen kräftigen, würzigen Geschmack. Wichtig ist, dass es vor der Zubereitung gewaschen und mit reichlich Wasser gekocht wird, damit die enthaltenen Bitterstoffe ausgespült werden. Diese können bei Kleinkindern zu Unverträglichkeiten führen.

Amaranth ist besonders beliebt als Pops im morgendlichen Müesli. Man kann die Pops gut selbst herstellen: Dazu die Körner in einer Pfanne ohne Fett zugedeckt erhitzen, bis es aufhört zu poppen. Oder wie wäre es zur Abwechslung mal mit einem leckeren Amaranth-Spinat-Auflauf (s. Rezept)?

Hanf (nein, nicht jener Hanf der auch als Marihuana bekannt ist) resp. die Hanfsamen können beispielsweise zu Hanfmilch verarbeitet werden. Dazu einfach die Samen (erhältlich im gut sortierten Bio-Laden) mit Wasser und ev. ein paar Datteln schaumig mixen.

Buchweizen wird wie Mais als Polenta verwendet und eignet sich auch hervorragend für würzige Crêpes.


                           
Von links nach rechts, im Uhrzeigersinn: Hanfsamen, Amaranth, Quinoa

Das heutige Rezept: Spinat-Amaranth-Auflauf. Dazu brauchst Du (Angaben für 2 Personen):

  • 100 g Amaranth
  • 1/4 l Gemüsebrühe
  • 300 g Spinat
  • Ein paar Rüebli
  • Etwas Öl
  • Eine Prise Muskat
  • Salz, Pfeffer
  • 2 EL Crème fraîche
  • 1 Ei
  • geriebener Parmesan 

Amaranth in der Gemüsebrühe wenige Min. aufkochen, vom Herd nehmen und ca. 40. Min. nachquellen lassen. Die Rüebli schälen und raspeln, zusammen mit dem Spinat im Öl andünsten, würzen und mit wenig Wasser ablöschen. Crème fraîche mit dem Ei vermischen und zugeben. In einer gefetteten Auflaufform Gemüse und Amaranth übereinanderschichten, mit einer Schicht Gemüse beginnen. Mit Parmesan bestreuen und 10-15 Min. im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen überbacken. En Guete!            
     
Ich hoffe, Du hattest Freude beim Lesen und wünsche dir viel Spass beim Ausprobieren. 

Fragen, Anregungen oder Feedbacks sind wie immer gerne willkommen.👇🏻