Wie gesund sind Gemüsechips?
Wenn die Tage kürzer werden, es draussen nass und kalt ist, und man es sich abends auf dem Sofa gemütlich macht, ist eine Tüte Chips meist nicht weit. Dass herkömmliche Kartoffelchips nicht gerade zu oberst auf der Rangliste der gesündesten Lebensmittel liegen, dürfte wohl jedem klar sein.
Das haben mittlerweile auch die Chips-Hersteller erkannt und locken die gesundheitsbewussten KonsummentInnen mit einer Vielfalt an «gesunden» Gemüsechips: Grüne Chips aus Federkohl, Spinat und Grünkohl, kross frittierte Scheiben aus Rüebli, Pastinake, Rande oder Süsskartoffel, usw. Doch wie gesund sind Gemüsechips wirklich? Dieser Frage möchte ich im heutigen Blog-Artikel auf den Grund gehen.
Kartoffelchips enthalten reichlich Kohlenhydrate in Form von Stärke, um die 50g pro 100g. Dafür ist ihr Zuckergehalt, mit etwa 2-3% pro 100g, verschwindend gering. Anders bei Chips aus Rüebli, Pastinake und Co. Im Gemüse steckt mehr Süsse drin und das schmeckt man auch bei den Chips. Rüebli-Chips weisen einen Zuckergehalt von bis zu 22g auf, bei Chips aus Randen können es mitunter auch mal 35g pro 100g sein. Das ist allerdings nicht unbedingt schlecht, handelt es sich um dabei ja um die natürliche Süsse im Gemüse.
Gemüsechips werden vor dem Frittieren lediglich gewaschen und in Stücke geschnitten oder gehobelt. Die Schale bleibt dran. Das bringt mehr Ballaststoffe sowie Vitamine und Mineralstoffe. Allerdings geht bei den hohen Temperaturen beim Frittieren ein Grossteil davon − vor allem Vitamine − verloren.
Und Punkto Fettgehalt? Nun ja... Gemüsechips haben nicht automatisch weniger Fett als Kartoffelchips, zumindest nicht wenn sie frittiert werden. Manche liegen mit 38g pro 100g sogar über dem Fettgehalt von Kartoffelchips. Mit einer speziellen Vakuum-Technik gebackene Gemüsechips enthalten jedoch weniger Fett: ca. 25g. Ein Blick auf die Nährwerttabelle der Chips-Tüte lohnt sich also.
Was ist mit Bio? Bio-Hersteller legen Wert auf hochwertiges Öl resp. Fett. Sie frittieren nicht mit gehärteten Fetten oder Palmöl, sondern verwenden spezielles High-Oleic-Sonnenblumenöl oder Kokosöl. Beide Öle sind stark erhitzbar. Auch werden Äcker nicht mit Pestiziden und/oder künstlichem Dünger vergiftet, so dass die Kartoffeln resp. das Gemüse keine oder wenig Schadstoffe enthält, dafür mehr sekundäre Pflanzenstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe − jedenfalls bevor sie zu Chips verarbeitet werden.
Und dann gibt es noch die sogenannten Rohkostchips. Diese werden schonend unter 42 Grad Celsius getrocknet. So werden Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe weitgehend erhalten. Dadurch dass sie nicht frittiert werden, liegt ihr Fettgehalt bei 0.
Fazit: So richtig supergesund − Du hast es sicher schon geahnt − sind Gemüsechips leider auch nicht. Es sei denn, man stellt sie selbst her. Einfach Gemüse deiner Wahl in Scheiben hobeln, nach Lust und Laune würzen, mit etwas Kokosöl mischen und auf dem Backblech im Ofen backen bis sie schön knusprig sind. Oder aber Du probierst meine leckeren (Rohkost)-Cracker aus. Diese lassen sich mehrere Monate in Gläsern mit Schraubverschluss aufbewahren.
Und hier ist das Rezept dazu:
- Je 1 Tasse Leinsamen, Sonnenblumen- und Kürbiskerne mit einer Handvoll getrockneter Tomaten über Nacht in Wasser einweichen.
- Anschliessend das Einweichwasser abgiessen.
- Die Kerne, die Tomaten sowie 1-2 Knoblauchzehen in einer Küchenmaschine kleinhäxeln bis eine klebrige Masse entsteht. Wer mag, kann auch noch schwarze Oliven dazu geben.
- Die Masse kräftig würzen, bspw. mit Kräutern der Provence, und ca. 2-3mm dünn auf ein Backpapier streichen.
- Das Ganze ca. 6-8 Stunden bei ca. 100 Grad im Backofen backen bis die Masse trocken und knusprig ist. Etwas abkühlen lassen und in mundgerechte Stücke brechen.
Wenn Du einen Dörrautomaten hast, kannst Du die Cracker auch bei 40 Grad trocknen.
In diesem Sinne, lass es krachen! Ich wünsche dir eine schöne und stressfreie Adventszeit.
Fragen, Anregungen oder sonstiges Feedback sind jederzeit willkommen.👇🏻