Natürlich essen — Gesund abnehmen ohne Jo-Jo-Effekt

Lebensmittelzusatzstoffe kennen

No caption


Heute möchte ich dir einen kleinen Überblick über die wichtigsten Zusatzstoffe geben und dir kurz erklären, was sie bewirken. 

Warum braucht es überhaupt Zusatzstoffe? 

Zusatzstoffe werden von der Lebensmittelindustrie eingesetzt, damit Nahrungsmittel appetitlich aussehen, lange haltbar sind und leicht zu verarbeiten sind. Hersteller müssen auf verpackten Lebensmitteln alle Zusatzstoffe angeben, die sie für das Produkt verwendet haben. Diese Stoffe sind meist mit einer E-Nummer gekennzeichnet. Dabei steht «E» für Europa oder auch für essbar resp. edible (aus dem Englischen). Da E-Nummern bei vielen Konsumenten mittlerweile ein schlechtes Image haben, geben viele Hersteller nur noch den Namen an, also z. B. Zitronensäure statt E330. Im Klartext: Wenn die Zutatenliste eines Produktes keine E-Nummer enthält, heisst dies noch lange nicht, dass dort auch keine «E»s drin sind!!  

Die wichtigsten Zusatzstoffe und ihre Funktion

  • Antioxidationsmittel (E300-385): Sie verlängern die Haltbarkeit von Lebensmitteln, indem sie diese vor Oxidation durch Sauerstoff schützen. Oxidation lässt zum Beispiel Fett ranzig werden oder verändert die Farbe von Früchten.
  • Emulgatoren (E426-495): Sie ermöglichen eine stabile Verbindung, auch Emulsion genannt, zweier oder mehrerer Stoffe, die normalerweise nicht mischbar sind, beispielsweise Wasser und Fett.
  • Farbstoffe (E100-199): Sie werden oft aus rein optischen Gründen zugesetzt, damit das Endprodukt ansprechender aussieht oder um den natürlichen Farbton wiederherzustellen oder zu verstärken. Viele Farbstoffe sind natürlichen Ursprungs. Die Farbe grün wird zum Beispiel aus dem grünen Blattfarbstoff Chlorophyll produziert. Einige werden aber auch synthetisch hergestellt. 
  • Feuchthalte-, Gelier- und Verdickungsmittel (E400-425): Erstere verhindern, dass Lebensmittel austrocknen, letztere wie Guarkern- oder Johannisbrotkernmehl binden Wasser und können so Flüssigkeiten eindicken, zum Beispiel Saucen und Suppen.
  • Geschmacksverstärker, Stichwort Glutamat (E621), verstärken den Geschmack oder den Geruch einen Produktes. Geschmacksverstärker sind seit geraumer Zeit in Verruf geraten, vor allem seit dem China-Restaurant-Syndrom, ausgelöst von glutamathaltigen Lebensmitteln. Doch dazu mehr in einer späteren Ausgabe.
  • Konservierungsmittel (E200-299) verzögern das Wachstum von Mikroorganismen und machen so die Lebensmittel länger haltbar.
  • Stabilisatoren verhindern, dass sich Stoffe entmischen oder absondern. Zudem bewahren oder intensivieren sie die Farbe eines Produktes.
  • Süssstoffe (E420 + E421, E950-1521): Zu den bekanntesten Vertretern zählen Aspartam, Saccharin, Sorbit, Cyclamat usw. Einige von ihnen stehen in Verdacht krebsauslösend zu sein. Süssstoffe sind synthetisch hergestellte Verbindungen, die keine oder kaum Kalorien liefern. Sie finden demnach gerne in Light- oder Diätprodukten Verwendung.
  • Aromen nehmen eine Sonderstellung unter den Zusatzstoffen ein. Da sie nicht unter die Zusatzstoffverordnung fallen, haben sie auch keine E-Nummern. Sie müssen zwar auf der Etikette eines Produktes deklariert sein, allerdings reicht es, wenn dort «Aroma» steht − egal ob es sich dabei um ein künstliches, ein natürliches oder ein naturidentisches Aroma handelt. Künstliche Aromen werden übrigens von Mikroorganismen hergestellt, in der Hauptsache von Schimmelpilzen...

Dies soll eine kleine erste Hilfe aus dem Zusatzstoff-Dschungel sein. Am besten kauft man natürlich möglichst naturbelassene, wenig und schonend verarbeitete Produkte. Noch ein Tipp zum Schluss: Je länger die Zutatenliste und je unverständlicher die Begriffe, desto skeptischer solltest Du sein und am besten gleich die Finger davon lassen. Produkte mit mehr als 5 oder 6 Zutaten stelle ich sofort wieder ins (Kühl)Regal 😉

Fragen, Anregungen oder sonstiges Feedback sind jederzeit willkommen.