Natürlich essen — Gesund abnehmen ohne Jo-Jo-Effekt

Was ist Intervallfasten überhaupt?

Intervallfasten ist im Grunde genommen nur eine Art des Kurzeitfastens, bei dem es darum geht, die Nahrungsaufnahme auf ein mehr oder weniger kurzes Essenszeitfenster zu limitieren. Die einfachste Form des Kurzzeitfastens ist der 12:12-Rythmus. Dabei schliesst sich an eine 12-stündige Fastenphase ein ebenfalls 12-stündiger Zeitraum, in dem man essen darf. Ein Beispiel hierfür wäre: Du isst um 19:00 zu Abend und frühstückst am nächsten Morgen nicht vor 7:00. Eine andere Variante ist der 18:6-Rythmus, das heisst, dass du deine Nahrung in einem Zeitraum von 6 Stunden zu dir nimmst und während 18 aufeinanderfolgenden Stunden fastest. Das erreichst du generell indem du beispielsweise eine Mahlzeit, meistens das Frühstück oder das Abendessen, ausfallen lässt.

Auch das Intervallfasten und das intermittierende Fasten, bei denen zum Beispiel 2 Tage gefastet und 5 Tage gegessen wird oder jeden 2. Tag gefastet wird, sind Formen des Kurzzeitfastens. Wie du siehst, gibt es unzählige Formen und Mischformen des Kurzzeitfastens und wie immer, gilt auch hier: Jeder muss für sich selbst herausfinden, welche Form am besten zu ihm passt. Ich selbst pendle immer zwischen dem 12:12- und dem 18:6-Rythmus hin und her, so wie es gerade am besten für mich passt.

Was ist der Sinn der Übung?

Studien zeigen, dass Essenspausen von 16 Stunden bereits eine positiven Effekt auf unsere Gesundheit haben, wie:

• Der Blutdruck und der Blutzucker stabilisieren sich
• Die Cholesterin- und Entzündungswerte bessern sich
• Das Gewicht geht runter
• Das Immunsystem wird unterstützt
• Die Gehirnfunktion wird gestärkt

Dies sind nur ein paar wenige Beispiele der positiven Effekte des Kurzzeizfastens auf unsere Gesundheit. Nach 6-8 Stunden Fasten, beginnt unser Organismus Wachstumshormon auszuschütten, das sogenannte HGH für Human Growth Hormone. Dieses Hormon ist für viele notwendige Regenerations- und Reparaturvorgänge im Organismus zuständig. Wenn wir alle paar Stunden Essen in uns reinstopfen, kann kein HGH gebildet werden. Auch die Schlafphase von 7-8 Stunden, wie sie bei den meisten von uns üblich ist, reicht nicht aus, um genügend HGH zu bilden.

Was passiert nun beim Fasten(stoffwechsel)?

Normalerweise nutzt der Körper Glukose als Energielieferant. Beim Fasten erhält er aber keine Glukose in Form von Kohlenhydraten. Um weiterhin genügend Energie zur Verfügung zu haben, muss er also seine eigenen Fettdepots anzapfen. Diesen Vorgang nennt man Ketogenese. Dabei werden Fettsäuren in der Leber in sogenannte Ketonkörper oder Ketone umgewandelt. Diese dienen den Körperzellen während des Fastens als Energiequelle. Beim Kurzzeitfasten wandelt der Körper also Fett in Energie um − und das merkt man dann auch am Bauch- oder Hüftumfang. 😉

Kurzzeitfasten ist allerdings keine Diätform, sondern vielmehr handelt es sich dabei um eine Lebensphilosophie, die schon seit jeher in unseren Genen verankert ist. Unsere Vorfahren seit den frühen Jäger- und Sammlerzeiten waren notgedrungen immer wieder kurzen oder längeren Hunger- resp. Fastenzeiten ausgesetzt. Nie wussten sie, wann sie wieder etwas zu essen bekommen würden oder ob die Jagd erfolgreich sein würde. Ihr Stoffwechsel hat sich auf diese Situation eingestellt und angepasst. Wir als ihre Nachkommen tragen immer noch ihre Gene in uns.

Abnehmen mit Intervallfasten

Intervallfasten lässt also das Fett schmelzen und die Kilos purzeln. Das alleine wäre ja schon Grund genug, es einmal auszuprobieren. Weitere gute Gründe sind:

✅ Beim Intervallfasten geht es nicht um Verzicht, sondern um massvollen Genuss − einfach zur richtigen Zeit. Theoretisch musst du beim Intervallfasten deine Ernährung nicht einmal umstellen. Du darfst also weitherhin schlemmen und geniessen, allerdings nur in dem dafür vorgesehenen Essenszeitfenster. Es ist aber natürlich wünschenswert, wenn du dich nicht nur von Fast Food ernährst, sondern auf eine gesunde, abwechslungsreiche, frische und pflanzenbasierte Ernährung achtest. 

✅ Du lernst wieder auf deinen Körper und dein Hungergefühl zu hören. In der heutigen Zeit, in der zu jeder Tageszeit, irgendwo etwas Essbares zu finden ist, haben viele Menschen verlernt auf die Signale ihres Körpers zu hören. Vielleicht kennst du es auch. Du glaubst, dass du Hunger hast, dabei hast du nur Durst. Oder aber dir ist langweilig. Die Folge ist, dass wir oft einfach nebenbei essen, ohne uns zu überlegen, ob unser Körper das jetzt braucht oder nicht. Dabei ist unser Körper schlau und meldet sich, wenn er Nachschub braucht. 

✅ Die Fettverbrennung wird durch das kurzzeitige Fasten so richtig angekurbelt. Wenn der Körper keine Energie in Form von Kohlenhydraten resp. Glukose erhält, zapft er die Fettdepots an und wandelt, vereinfacht gesagt, Fett in Energie um. Da kannst du noch jeden Tag Sport machen, die Treppe statt den Lift nehmen usw., nichts lässt Fett so gut schmelzen wie Kurzzeitfasten. Und das ist ja genau das, was wir wollen! 

✅ Intervallfasten ist keine kurzfristige Diät ist sondern ein Lebensgefühl. Ich habe es damals aus purer Neugierde ausprobiert und möchte es jetzt nicht mehr missen. Ich esse, wenn ich Hunger habe. Wenn ich nicht hungrig bin, esse ich auch nichts. Das hat mir schon manch erstaunte Reaktion bei Freunden und Bekannten hervorgerufen. Aber warum soll ich mir am Morgen schon wieder den Bauch am Buffet voll schlagen wenn ich erst am Abend zuvor ein 3-Gang-Menü verdrückt habe? Nur weil es im Preis inbegriffen ist? Oder weil alle anderen das so machen?

✅ Du kannst Intervallfasten auf deine Bedürfnisse anpassen. Es gibt keine starre Regeln. Ob du jeden Tag 16:8 machst oder einen ganzen Tag in der Woche fastest oder eine Kombination aus beidem, spielt hier keine Rolle. Hauptsache, du hältst eine Fastenzeit von mindestens 12 Sunden ein, um in den Genuss aller Vorteile dieser Fastenart zu kommen.

Aus genau diesen Gründen ist Intervallfasten ein wichtiger Pfeiler meines Abnehmprogramms «Ran an den Speck − gesund abnehmen, massvoll geniessen».

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